Demonstration von Zusammen Kämpfen Magdeburg unter dem Titel „Befreiung heißt Widerstand. Kein Frieden mit Imperialismus und Zionismus!“

Hallo Magdeburg,

vielen Dank an die Organisatoren dieser Demonstration! Danke, Zusammen Kämpfen Magdeburg! Wir freuen uns sehr, als Handala Leipzig und Freunde hier zu sein. Wir haben euren Aufruf sehr aufmerksam gelesen. Und was für ein großartiger Aufruf es ist! Was für eine Analyse. Zitat:

„Der zionistische Staat wurde errichtet auf dem Land, was er den Palästinensern gestohlen und mit ihrem Blut getränkt hat. In dieser Geschichte wurzelt der unermüdliche Mut und Wille des palästinensischen Volkes zum Widerstand, zu kämpfen gegen ihre zionistischen Unterdrücker. So viel Tränen und so viel Blut vergossen wurden, ist doch der Kampfeswille des palästinensischen Volkes nie erloschen. Heute steht das Volk Palästinas an vorderster Front im weltweiten Kampf der Ausgebeuteten und Unterdrückten gegen Imperialismus und Kolonialismus.“

Ihr habt in wenigen treffenden Wort den Kern der Palästina-Frage auf den Punkt gebracht. Der Staat Israel wurde von den europäischen Kolonialmächten auf gestohlenem, palästinensischem Land gegründet. Mit europäischen Waffen massakrierten zionistische Milizen die einheimische Bevölkerung und vertrieben sie systematisch, um eine europäische Siedlerkolonie in Palästina zu gründen – als – und ich zitiere den österreichischen Gründervater des Zionismus Herzl – „Bollwerk gegen die Barbarei“, dass heißt, als Zugang zu den Rohstoffen in der gesamten Region.

Und das, was damals passierte, die Nakba, hat niemals aufgehört, denn die Siedler rauben immer noch mehr von unserem Land, vertreiben uns immer weiter und weiter. Aus Jerusalem, aus Silwan, Sheikh Jarrah, aus dem Naqab, aus Massafer Yatta…

Die Erde wird zu eng für uns„, schrieb der große palästinensische Dichter, Mahmud Darwish:

„Die Erde wird zu eng für uns, sie zwängt uns in den letzten Durchgang, wir reißen unsere Glieder ab, um hin durchzugelangen. Die Erde presst uns aus.
Ach, wären wir Weizen, so dass wir stürben und lebten. Wäre sie unsere Mutter, so dass sie uns verschonte.
Wären wir Bilder für die Felsen, die unseren Traum tragen würden.
Wir weinten über das Fest ihrer Kinder. Und sahen Gesichter, von denen unsere Kinder aus den letzten Fenstern dieser Weite geworfen werden.
Spiegel, die unser Stern aufhängen wird.
Wohin sollen wir gehen nach den letzten Grenzen, wo sollen die Vögel fliegen nach dem letzten Himmel,

wo schlafen nach dem letzten Luftzug die Pflanzen?“

Mahmud Darwish hat dieses Gedicht in den achtziger Jahren geschrieben und es könnte heute nicht treffender die Realität beschreiben. Die Erde engt uns ein, wir zwängen uns durch den letzten Durchgang. Wohin sollen die Vögel fliegen nach den letzten Grenzen?

Unsere Kinder werden im Augenblick tatsächlich und nicht metaphorisch aus den letzten Fenstern dieser Weite geworfen. Ihre von Bomben zerfetzten Körper werden durch die Luft geworfen und hängen apokalyptisch an Fensterrahmen.

Der letzte Durchgang: das ist Rafah. Eine Stadt am letzten Ende des Gaza-Streifens.

Hier harren Menschen aus, die von der Besatzungsarmee aus den nördlichen Teilen des belagerten und besetzen Landstreifens durch Bomben vertrieben wurden. Hier harren Menschen aus, die wieder und wieder zu Flüchtlingen werden. Denn sie kommen aus allen Teilen Palästinas. Denn sie wurden bereits vor über 75 Jahren aus ihren Städten, Dörfern und Häusern vertrieben.

Sie werden von denen, die in ihren Häusern leben seit über 75 Jahren daran gehindert zurückzukehren; seit 57 Jahren werden sie von ihnen militärisch besetzt, seit beinahe 17 Jahren belagert und immer wieder bombardiert. Eine eingeschlossene Bevölkerung, die nicht fliehen kann, wird von ihrer Besatzungsmacht ungefähr alle zwei Jahre flächendeckend bombardiert.

Im Oktober letzten Jahres befreite sich Gaza für eine kurze Zeit aus dem Gefängnis. Der bewaffnete Widerstand durchbrach die Grenze zum 1948 ethnisch gesäuberten Gebiet. Die Grenze, an der vor wenigen Jahren noch friedlich demonstriert wurde und wo Scharfschützen der Besatzungsarmee über 200 unbewaffnete Demonstranten und Demonstrantinnen, darunter auch Kinder, abknallten.

Diese Grenze durchbrach der Widerstand und wir sahen wie Bagger einen Grenzzaun zerstörten. Ein so unglaublicher Anblick, da wir Bagger nur mit Hauszerstörungen der Besatzungsmacht assoziieren. Menschen weinten und rannten über die Grenze. In den Teil Palästinas, aus dem ihre Eltern vertrieben wurden, in den Teil Palästinas, in dem sich ihre Dörfer und Städte befinden und ihre Häuser. Sie rannten über die Grenze in den Teil Palästinas, den sie zumeist in ihrem ganzen Leben nicht gesehen haben und weinten vor Freude. Das war im Oktober 2023. Die unterdrückte palästinensische Bevölkerung befreite sich aus der Belagerung der Besatzungsmacht.

Und nun ist ihre vollkommene Vertreibung und Auslöschung beschlossene Sache. Der israelische Staat, wichtige Minister und Militärs sagen es direkt: der Gazastreifen soll ethnisch von der einheimischen Bevölkerung gesäubert werden, damit die Siedler ihre Penthouse-Wohnungen auch am Strand von Gaza bekommen.

Die Bundesrepublik steht, wie alle anderen imperialistischen Staaten, an der Seite des zionistischen Staates – aus imperialistischen Interessen heraus selbstverständlich. Ohne diese imperialistischen Staaten würde Israel, das auf Sand gebaut ist – wie ihr es formuliert habt – nicht existieren.

Der deutsche Staat liefert die Waffen, die die einheimische Bevölkerung in ihren Zehntausenden massakrieren, der deutsche Staat verübt wieder einen Genozid, um sich in einer ekelhaft antisemitischen Gleichsetzung des Staates Israels mit allen Juden auf der Welt, von seinen eigenen, früheren Genoziden reinzuwaschen.

Das ist die Herrschaftsideologie, der wir entgegentreten. Wir arbeiten uns an ihr ab und organisieren Demonstrationen und Veranstaltungen in Leipzig.

Wir zitieren das Völkerrecht und UN-Resolutionen. Der bewaffnete Widerstand in Palästina, in Gaza ist laut Völkerrecht legitim. Andere Staaten sind laut Völkerrecht dazu verpflichtet, diesen anti-kolonialen Widerstand zu unterstützen. Nicht, wie es geschieht, diesen legitimen Kampf auf bestialischste Weise zu unterdrücken.

Wir zitieren die UN-Resolution 194: Die palästinensischen Flüchtlinge überall in der Welt, auch die in Gaza, haben das Recht auf Rückkehr in das 1948 ethnisch gesäuberte Gebiet, also Jaffa, Akka, Asdud.

Wir zitieren die UN-Resolution 242: Die zionistische Besatzungsmacht muss sich aus den 1967 besetzten Gebieten zurückziehen.

Wir zitieren Urteile des Obersten Gerichtshofes, die die Apartheidsmauer als völkerrechtswidrig verurteilt.

Wir zitieren amnesty international und andere Menschenrechtsorganisationen, die den israelischen Staat als Apartheid kennzeichnen.

Und wir zitieren den aktuellen Eilbeschluss des Oberesten Gerichtshofes, der nun urteilte, dass die Klage Südafrikas gegen Israel wegen Genozid berechtigt ist.

Das alles während der zionistische Staat Bomben auf Gaza, auf Rafah, wirft, während die Körper von Kindern zerfetzt werden, während weiterhin Tausende langsam unter den Trümmern sterben, während die Menschen ausgehungert werden.

Wir sind die Palästina-Gruppe Leipzigs. Wir werden diffamiert, verleumdet und beleidigt. Nicht nur von staatlichen Institutionen und bürgerlicher Presse, sondern auch von sogenannten Linken, die von den bösen, barbarischen Arabern schwadronieren, die die ach so fortschrittlich-feministische Siedlergesellschaft bedrohten. In Leipzig bezeichnen sogenannte Linke den anti-kolonialen Widerstand als Terrorismus und bemitleiden die Siedler und Besatzungssoldaten. Aber in den letzten Monaten haben wir gezeigt, dass Leipzig eine ehemalige Hochburg der Antideutschen ist. Wir nannten ihre kleine Gegendemonstration das letzte Aufbäumen des Antideutschen vor dem Versinken in den Morast der deutschen Geschichte.

Vermutlich könnt ihr in Magdeburg so viel klarer schreiben und sprechen, weil es hier keine geisteswissenschaftlichen Fakultäten gibt, in denen sich Anti-Deutsche gern zu Politikwissenschaftlern ausbilden lassen, um dann in den Gewerkschaften, Parteien und Nicht-Regierungs-Organisationen die Arbeiterklasse zu verraten. Wer weiß.

Die Palästina-Frage ist eine anti-koloniale Frage und ein anti-kolonialer Widerstandskampf.

Und wie ihr es so treffend formuliert: Palästina ist keine isolierte Frage. Es ist weder kompliziert, noch findet es irgendwo weit weg statt. Palästina führt den Widerstand gegen Imperialismus weltweit. Palästina ist das Herz des globalen Kampfes aller Arbeiter gegen Ausbeutung und Unterdrückung weltweit.

Der Widerstand in Palästina kämpf in Jogginghose und Adiletten mit unter der Belagerung selbst produzierten Kleinstwaffen gegen eine hochmilitarisierte, von den imperialistischen Mächten finanzierte und ausgerüstete Besatzungsmacht. Und trifft ihre militärischen Ziele sehr erfolgreich.

Die zionistische Besatzungsarmee verliert tatsächlich gegen den Widerstand. Das einzige, was die Besatzungsarmee gut kann, ist, von Weitem auf einen Knopf drücken und Wohnviertel flächendeckend dem Erdboden gleichzumachen, Kinder zu erschießen und Zivilisten zu verschleppen, zu foltern und zu töten.

Den Widerstand brechen, das kann und schafft sie nicht.

Der palästinensische Widerstand hat nicht nur die Herzen der Menschen im Besonderen in den imperialistisch ausgebeuteten Ländern erobert, er hat es erfolgreich geschafft, uns wach zu rütteln, um mit für die Befreiung Palästinas zu kämpfen.

Kein Frieden mit Zionismus und Imperialismus!
Für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung!
Es lebe der palästinensische Widerstand!
Free Palestine!

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